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    Tinariwen
    Amatssou

    VÖ: 19.05.2023 | Label: Wedge
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 363
    8 / 12
    Tinariwen - Amatssou

    Tinariwen begeistern erneut mit einem entspannt bluesigen Album. Für seine politische Thematik und die vielen Striche, die Covid durch die Rechnung dieser Platte macht, klingt „Amatssou“ erstaunlich gelassen.

    Eigentlich hätten Tinariwen auf Einladung von Jack White in die USA fliegen sollen, um in dessen Studio in Nashville ihre neunte Platte aufzunehmen. White gilt als langjähriger Fan der Band und die Corona-Pandemie ist der Spielverderber, der diese Pläne zunichtemacht. Eine handverlesene Gruppe von US-Country-Musikern, die daraufhin nach Afrika reisen und mit der Band in der Wüste arbeiten soll, muss ihrerseits auf Grund von Covid-Erkrankungen zu Hause bleiben.

    Am Ende sind es Tinariwen selbst, die mit Hilfe der ihr nahestehenden Band Imarhan und deren geliehenem Equipment in der Wüste Südalgeriens ein Album aufnehmen, das den Tuareg-Blues weiterspinnt, den diese Band maßgeblich erfunden hat. Die wunderbar zerfledderten Gitarren in Songs wie „Nak Idnizdjam“ und die gewohnt hypnotischen Rhythmen bleiben einzigartig, verfeinert mit Banjos und Pedal-Steel-Gitarren.

    Wo ein entschleunigtes Gefühl von Nomadentum, Saharastaub und Mustangs entsteht, verbergen sich indes Lieder des Kampfes, die die sozialen Unruhen in Mali aufgreifen, wo Dschihadisten die Musik verbieten wollen und mit dem Beistand der russischen Wagner-Söldner ihren Einfluss ausbauen. Dinge, die sich für westlich geprägte Ohren in diesem feingezeichneten Wüstenblues nur allzu leicht überhören lassen.

    Das steckt drin: Imarhan, Songhoy Blues, Tamikrest

    weitere Platten

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