Tin Foil Phoenix
Living In The Shadow Of The Bat
Text: Dirke Siepe
Der relaxte Opener “Neopolitan” hat unbestreitbar Hitqualitäten, und auch der reduzierte Anfang von “Bum Rush The Motorcade” weiß zu überzeugen. Allerdings nur so lange, bis Tin Foil Phoenix zu moshen beginnen und ihre Public Enemy-Einflüsse raushängen lassen. Apropos Einflüsse, davon haben diese fünf Musiker aus Winnipeg so einige: Schlagzeuger Steven Kray hört nur Gangsta Rap, Bassist Paul Robinson ist überzeugter Progrocker und Sänger Michael Allen Zirk lauscht sehr gerne mal der Musik aus den Charts. Zwar hört man das nicht alles raus, doch ist die Wundertüte “Living In The Shadow Of The Bat” etwas zu reich gefüllt. Von der Chili Peppers-Anleihe über Mainstream-Rock-Refrains und cheesy Hardrock-Gitarrenlicks ist auf dem Albumdebüt so ziemlich alles zu finden. Mal funktioniert das, z.B. wenn sie sich bei “James Spader” oder “Jesus Isn,t Listening” mit der Instrumentierung angenehm zurückhalten. Mal geht,s in die Hose wie bei “The Outside”, das nach Standard-Baukastenweise dahin plätschert und keinerlei bleibenden Eindruck hinterlässt. Am besten klingen Tin Foil Phoenix, wenn sie nach Soundgarden-Manier rocken wie bei “We,ll Get The Venus” oder dem coolen “The Mothership”. Letztendlich machen sie das aber zu selten, um sich das Lob für einen großen Wurf zu verdienen.