Timelost
Drained

Im Gegensatz zur Trend-Peergroup um Bands wie Basement, Citizen, Title Fight, Drug Church oder Fiddlehead haben Timelost keinen (Post-)Hardcore-Background. Sänger und Gitarrist Shane Handal war Teil der Post-Rock/-Metal-Band Set And Setting, Schlagzeuger Grzesiek Czapla ist immer noch aktiv bei den New Yorker Black-Metallern Woe. Gegenwärtig als Trio leben Timelost aus Philadelphia seit 2018 ihre Liebe für stark von den 90ern geprägten Rock aus.

Wo auf dem Debüt „Don’t Remember Me For This“ noch trübe Stimmung zwischen allerhand hallendem Shoegaze herrschte, lassen Timelost auf „Drained“ immer wieder die Sonne durch die Wolken blinzeln. Das knackige „Lockjaw“ umarmt als Opener mit seinem hymnischen Ansatz. Das ist Emo im besten Sinne.

Etwas später knüpft „Eternal Vibe“ an den Indie-gefärbten, agilen Hardcore-Sound an, mit dem Citizen zuletzt begeisterten. „Cranium Dent“ wiederum verliert sich ab der Hälfte seiner sechs Minuten sogar in krautigem Post-Rock. Danach rückt „Lifer Death“ (in einer ersten Version bereits 2021 via Bandcamp veröffentlicht) Timelost so nah an Weezer wie keiner ihrer Songs zuvor. Über zwei Jahre hinweg hat die Band Songs geschrieben, verworfen und neu erarbeitet. Ziel war es, die Stücke simpler und leichter zu gestalten. Das ist ihnen gelungen. Betrübt im Shoegaze-Morast mäandernde Bands gibt es genug.

Das steckt drin: Blanket, Teenage Wrist, Trauma Glow