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    Throwing Muses
    Anthology

    VÖ: 02.09.2011 | Label: 4ad/Beggars/Indigo
    Text: Mathias Wittmann
    Throwing Muses - Anthology

    Im Jahr 31 nach ihrer Gründung und nach neun Alben der damals wie heute unbequemen Throwing Muses ist es höchste Zeit hierfür: Werkschau einer faszinierenden und genrebegründenden Band.

    Was beim ersten Hören verstörend und falsch klingt, ist beim genaueren Hinhören aufreibend und richtig. Lange bevor Musikjournalisten Musik mit „Alternative“ etikettierten, schaffte diese Band die programmatische Grundlage für dieses Bepperl. Ohne die sich im Punk andeutenden Machismoattitüden wüteten die Stiefschwestern Kristin Hersh und Tanya Donelly gegen die zahlreichen kleinen und großen Ungerechtigkeiten in den USA der 80er Jahre. Natürlich war und ist die neoliberale Politik Reagans ein fruchtbarer Boden für Protestkultur, aber dennoch schafften es nicht viele Musikern, den so bitter notwendigen Protest in einen musikalischen Flickenteppich aus Rock, Pop, Noise und Punk zu packen. Akademisch als Nonkonformismus deklariert, packten sich Hersh und Konsorten gewöhnungsbedürftige Dissonanzen und hauten sie den HörerInnen, die vielfach in den Colleges verortet waren, um die Ohren. Lange vor Team Dresch wurde hier eine Idee davon geschaffen, was Queercore sein könnte und wie die weibliche Stimme in einem männlich dominierten Genre klingen kann. Ihr selbstbetiteltes Debüt von 1986 war nicht nur eine Wucht für HörerInnen, sondern auch ein Novum in der Geschichte des traditionsreichen englischen Labels 4AD: Erstmals wurde eine amerikanische Band gesignt. 1992 stieg Donelly aus und überließ ihrer Schwester die Bühne. Bis heute ist ihre lärmende Schönheit eine deutliche Absage an businessstrategische Konzepte und die Kommerzialisierung von Kunst.

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