Was passiert, wenn sich drei Waliser darüber in die Haare kriegen, wie man aus traditioneller Folklore und Indie-Disco-Elementen einen krachig-kompakten Rocksong kreiert, kann man sich gleich zu Anfang bei “Big Man” anhören: Es groovt und gniedelt, es brennt und explodiert. Viel ist möglich, wenn sich die richtigen Menschen treffen. Besonders wenn einer von ihnen eine geladene Viola bei sich trägt und nicht zögert, davon auch Gebrauch zu machen. Jeder Song wird zeitversetzt an mehreren Stellen angezündet, es entwickeln sich mehrere Brandherde. Art Brut, Fred Schneider und ein Teufelsgeiger schunkeln in aberwitziger Geschwindigkeit, zerschlagen beim Spielen ihre Instrumente, hängen sich an zwei Gitarrenakkorden gegenseitig auf. Beim abschließenden naiv-melancholischen Schlaflied “Lonely Heart” scheint ein anderer Waliser mit Viola vorbeizukommen, um den Streit in Velvet-Underground-Manier zu schlichten. John Cales offensichtliche geistige Anwesenheit lässt den Groschen endlich fallen: “Upbeat Love” erinnert in seiner wilden Mixtur an eine weniger ausgefeilte, ungestüme Version von dEUS “Worst Case Scenario”. Threatmantics könnten bald musikalische Steppenbrände auslösen, die ersten Funken fliegen mit diesem Debüt schon erstaunlich weit.