In “Taste My Pollution” gibt er das Motto vor: “The more you endure, the higher you fly”. Mit anderen Worten: Wer sich auf diesen Sound einlässt, wird in Trance geraten, wer das nicht kann, ist selber Schuld. Schon die knatschigen Farben und heillos übertriebenen Archetypen des Artworks deuten es an * das hier ist ein Hippie-Trip. Rusiak schnappt sich Gitarrenloops, mit denen sich Grateful Dead in Hypnose spielen würden, entbindet kernige Fuzz-Gitarren von ihrem Kontext und legt die schroffere Seite der Beatles als Soundteppich über seine Grooves und Loops, dass uns beim Eintauchen fast die Sinne schwinden. Das hier ist so betäubend und einnehmend wie ein Tauchgang mit Halluzinationen. Die Gitarrenschleifen werden von atmosphärischen Blubbersounds und Echo-Effekten durchschwommen, so dass man sich in Stücken wie “Oceans” oder “Spinning” für immer am Meeresgrund ausbreiten will. Liebliche Gesangslinien wie von zauberhaften Meerjungfrauen tun da ihr Übriges. Der schnodderige, arrogante, durch den Verzerrer geworfene (Rap-) Gesang des Herrn dieser Soundmeere kann einen allerdings ebenso wie die dicht gepackten Arrangements auf die Dauer ein wenig beengen. Klaustrophobische Effekte sind die Folge, Luftmangel, Wasserdruck und danach aber doch wieder Tiefenrausch. “The more you endure, the higher you fly”. Bleibt festzustellen: Es gibt Musik, die im Ozean spielt und zugleich zutiefst erdig klingt. Hörenswert.
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Magic Villa
VÖ: 30.10.2000