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    Thomas Dybdahl
    Stray Dogs

    VÖ: 25.04.2005 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    10 / 12

    Ein Mann geht vor die Hunde: Thomas Dybdahl inszeniert sich als glühenden Soulbruder und zelebriert die Leiden des Lebens so emphatisch wie lange niemand mehr.

    Okay, Folgendes: Hör dir diese Platte niemals vor drei Uhr Nachts an. Hör sie auch nicht nüchtern. Und hör sie erst recht nicht, wenn du glücklich bist. Es würde dann nämlich rein gar nichts nützen. Du musst schon knietief im Gefühlsdispo stecken, wenn du mit Thomas Dybdahl trauern willst. Du musst wissen, was es heißt, in Selbstmitleid zu baden. Und du darfst dich bitte nicht fürchten vor großen Gesten, schweren Herzen und dem ganzen anderen Quatsch. Dann aber kann auch schon nichts mehr schief gehen. Dybdahl nämlich, gerade 25 geworden und zuhause in Norwegen längst der Größte, ist ein Meister im Hadern und Verzagen. Eine golden glänzende Stimme mit ungeheurem Soul auf den Bändern. Und nicht zuletzt eben auch ein herausragender Songwriter. „Rain Down On Me“ entfaltet sich zum Auftakt über sechs majestätische Minuten, das Klavier bebt unter Dybdahls Händen, die Stimme kippt ihm über, er windet sich, ringt nach Luft. „Cecilia“ packt all seine Traurigkeit danach in ein beinahe trotzig beflügeltes Poplied. Und „Pale Green Eyes“ spielt mit Xylophon, Fingerschnipsen und listiger Dynamik, bevor Holzbläser und ein Amateur-Gospelchor die Platte mit „Honey“ endgültig zur Festtagsmesse erheben. „You’re the good when evil brakes me / You’re the love that won’t forsake me?“ Das ganze Leben, zusammengekürzt auf ein Fragezeichen. Eine Platte für die echten Momente.

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