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    Thirteen Senses
    The Invitation

    VÖ: 02.05.2005 | Label: Universal
    Text:
    9 / 12

    Wieder mal Breitwand-Balladen aus England: Thirteen Senses aus Cornwall machen nichts Neues aber viel Gutes.

    Es wird immer genügend Einsamkeit und Tränen in Großbritannien geben, so dass die Britpop-Balladen niemals aussterben werden. Warum auch, wenn die daraus resultierenden Schmachtfetzen eine so exzellente Qualität haben wie der Song „Thru The Glass“? Gut: Pragmatisch betrachtet hat das Stück am Anfang ein Hühnerbrust-Riff, eine nun gar nichts Neues bietende Melodie in der Strophe und einen Refrain, der kleinlaut um den Ausbruch fleht. Trotzdem ist man mitunter sprachlos, wie prima das alles zusammengeht. Musik ist keine Mathematik, und aus Formeln wird ein Fluss, wenn man nur in der richtigen Stimmung ist. Thirteen Senses kommen aus Cornwall, der hintersten, aber auch hübschesten Ecke Britanniens. Dort finden sie ihre Ruhe, und so klingt auch das Album. Höhepunkte wie „Into The Fire“ oder „The Salt Wound Routine“ nehmen den Hörer an die Hand; spenden Trost oder rütteln auf, je nach Gemütslage. Wie so oft in letzter Zeit kann man schimpfen, dass sie alle Coldplay kopieren und ihre Eier lieber morgens in die Pfanne hauen, statt sie zum Musikmachen zu nutzen. Das Schöne ist: Der (natürlich) süße Sänger der Band würde entwaffnend nicken, sich ans Klavier setzen und einen Song darüber schreiben. Denn diese Britpop-Generation ist zwar ruhiger als jede andere, aber sie bricht auch mit dem Loser-Image. Die Jungs werden im Radio gespielt, tauchen in TV-Spots auf und machen trotzdem bezaubernde Popmusik. Nicht schimpfen, genießen.