The Wannadies
Bagsy Me

Die britische Presse muß etwas von der Rolle gewesen sein, als sie die schwedischen Wannadies, und nicht etwa ihre Britpop-Eigengewächse, als ‘best band in the whole world ever’ (Melody Maker) bezeichnete. Stücke wie das rotzige „Friends“ erinnern dann auch stark an Wegbereiter von der Insel wie Blur und Konsorten. Man umgibt sich mit dem genretypischen Rotzbubencharme und klingt rockiger, und somit britischer als z.B. ihre Fellow-Swedes The Cardigans. Die des Lebens Abtrünnigen geben sich aber flexibel und schippern mit Kompositionen wie „Oh Yes (It´s A Mess)“ zur Abwechslung auch durch seichtere Popgefilde. Soll es besonders herzergreifend werden, packt man auch mal die Blockflöten aus, um die träumerisch-selbstverliebten Popmelodien zu untermalen. „Bagsy Me“, des Quintetts viertes Album seit der Bandgründung 1990, spannt auf überzeugende Weise den Bogen zwischen zuckersüßen Ohrwurmanwärtern und aufmüpfigen ‘Ich wäre gerne Rebell, bin aber zu studentisch veranlagt’-Schrammelgitarrensongs. Kurzum: Die ideale CD, wenn man Sonntag morgens aufwacht, die letzten Sonnenstrahlen des Jahres durch die Rolladen scheinen, und man selbst fröhlich pfeifend über die Holzdielen der Studi-WG hopsen will.