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    The Victorian English Gentlemans Club
    Bag Of Meat

    VÖ: 25.11.2011 | Label: This Is Fake DIY/Cargo
    Text: Oliver Schröder
    6 / 12
    The Victorian English Gentlemans Club - Bag Of Meat

    Auf dem Cover befinden sich Collagen aus Wurstscheiben und rohen Fleischstücken, auf der Platte Collagen aus Postpunk-Gemetzel und rohen Gitarrenbrocken.

    The Victorian English Gentlemens Club sind schon immer fahrlässig mit dem Geschmacksempfinden ihrer Zuhörer umgegangen. Abrupte Kehrtwenden, zappelige Beats und schrille Gesangsgefechte: Das alles wurde mit Plastiktrichtern in leere Songhülsen abgefüllt, wie in Stopfgänse kurz vor der Schlachtung. Mittlerweile reichen aber der überlange Bandname und das Prädikat „krankes Zeug“ nicht mehr aus, um im Gespräch zu bleiben. Die Band musste sich also ernsthafte Gedanken über neue Überraschungsmomente machen. Dieses Mal haben sie sich endlich intensiver mit dem Thema Songwriting beschäftigt. „Bag Of Meat“ setzt nämlich deutlich weniger auf platte Effekthascherei, sondern zumindest ansatzweise auf Kohärenz. Über weite Strecken hört man zwar auch bei den neuen Stücken die Anstrengung heraus, möglichst viele vermeintlich verrückte Ideen unterzubringen, allerdings gibt es auch Stellen, die in der düsteren Umgebung glühen wie Kohlestückchen. „A Conversation“ ist beispielsweise zunächst nur ein blecherner Uptempo-Postpunker, im Refrain kreuzen sich die bis dahin nervigen Gesangslinien aber genau an der richtigen Stelle. Dann blitzt für ein paar Sekunden der perfekte Popmoment durch. „Card Trick With A Chimp“ funktioniert ähnlich verquer: Bis zur Songmitte staut sich die Energie, bis schließlich alles explodiert. Die freigesetzten, leuchtenden Bröckchen entwickeln nicht genug Kraft, um „Bag Of Meat“ komplett zum Brutzeln zu bringen, aber zumindest ist dieses Mal echtes Feuer spürbar – nicht bloß Mikrowellenstrahlen.

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