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    The Used
    Heartwork

    VÖ: 24.04.2020 | Label: Hassle/Bertus/Membran
    Text: Britta Helm / Florian Schneider
    The Used - Heartwork

    Vier-Ohren-Test

    Scheiß Ohrwurm? The Used sind jeder Kritik drei fies eingängige Schrei-Hymnen mit Starbesetzung voraus. Das muss man auch erst mal bringen: Mark Hoppus und Travis Barker als Gäste auf zwei unterschiedliche Songs einladen, das elektronisch verhaltene „The Lighthouse“ und das üppig-rockende „Obvious Blasé“ nämlich, und falls Matt Skiba sich jetzt ausgeschlossen fühlt, sind ja noch genug Mitbrüll-Hits übrig. Ganze 16 Stücke haben The Used auf ihr achtes Album gepackt, das nichts neu erfindet, sondern einfach feiert, was es noch zu feiern gibt. Neben den illustren Gästen stehen Bert McCrackens Lieblingsbücher im Mittelpunkt, und drumherum baut seine Band einen Ellbogenhit nach dem nächsten. Das kann man nervig finden, so wie man alles an McCracken, seinem Humor, seinen Haaren, den ewigen gequetschen Herzen und der ganzen Aufgeblasenheit von The Used und ihrem Genre und der Musikwelt an sich nervig finden kann, aber „Wow, I Hate This Song“ gewinnt halt trotzdem. Zwischen dem schönen Schmalz von Stücken wie „To Feel Something“ und toughem Industrial-Gequietsche wie „1984 (Infinite Jest)“ schießen sich The Used mitsamt Kreischchor und Orgelkeyboard ins Ohr wie ein nasser Finger: „Lalala make it stop/ Lalala holy fuck/ I hate this song.“ Hassliebe olé. 8/12 Britta Helm

    Rockmusik wie Donald Trumps Gesichtsfarbe: zu grell, zu künstlich, zu selbstverliebt. Damit jeder kapiert, wie ehrlich, offenherzig und unverstellt emotional es The Used meinen, trägt dieses zu lange, zu flache und zu klebrige Album den Titel „Heartwork“. Von Herzen kommt hier aber nichts, im Gegenteil: Alles wirkt, als würde es einem großen Masterplan folgen. Namhafte Gäste? Check. Zitate aus großen Werken der Literatur? Check. Aber auch hier können The Used nicht dem Reflex widerstehen, den Elefanten mitten in den Raum zu stellen. Ergo heißt der Opener „Paradise Lost“, und damit keiner an die gleichnamige Metal-Band denkt, trägt er den Zusatz „A Poem by John Milton“. Mit ihren eigentlichen Ambitionen halten The Used wenigstens nicht lange hinterm Busch, bereits im dritten Song heißt es „I wanna be big/ Bigger than life“. Drumherum platziert Bert McCracken lyrische Allgemeinplätze, die Milton und Orwell, dem The Used „1984 (Infinite Jest)“ widmen, in ihren Gräbern rotieren lassen. Immerhin, musikalisch geben sich The Used so wenig Mühe wie ihr singender Vorsteher: Refrains müssen mindestens Stadion-Format haben, und das meint hier alles jenseits eines Fassungsvermögens von 80.000 Zuschauern. Gut, dass derartige Großveranstaltungen bis auf weiteres untersagt sind. 3/12 Florian Schneider

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