The Subrosa Falcon Association
Where's My Rabbit
Text: Falk Albrecht
Drive Like Jehu mal wieder – die Band, deren Einfluss heute weit höher ist, als es die Plattenverkäufe vor gut zehn Jahren erahnen ließen. Ähnlich wie The Icarus Line oder Christiansen zieht auch dieses süddeutsche Trio einen nicht unwesentlichen Teil seiner Inspiration aus dem Schaffen der San Diego-Legende. Daneben wird vor allem das ‘Dischord’-Label als Einfluss genannt. Bei The Subrosa Falcon Association um die beiden Brüder Hugo und David da Cruz allerdings ist der Frickel-Faktor nicht ganz so hoch, dafür klingt die Produktion angenehm garagig-dumpf, ohne dabei an Druck einzubüßen. Damit gerät “Where’s My Rabbit” zu einem erfrischend unmodernen Sound-Statement, das nicht zuletzt Leute um die 30 ansprechen dürfte, die gern einen Hauch Nostalgie atmen und etwas Geduld mitbringen. Denn die Songs des Albums sind zwar nicht übermäßig verkopft oder kompliziert, brauchen aber dennoch drei bis vier Anläufe, bis sie richtig zünden. Dann jedoch gewinnt das Material mit jedem weiteren Hören. Stücke wie das portugiesisch gesungene “Quem Quer Saber”, die verrockte Halbballade “ExExEx”, das hektische, dabei aber nicht völlig ungebändigte “Nebraska Holidays” oder das noise-rockige “Bad Radio Spy” am Schluss schreien geradezu danach, wieder und wieder gehört zu werden. Abnutzungserscheinungen machen sich so schnell nicht bemerkbar – was wohl auch der Spielzeit geschuldet ist: acht Songs in 26 Minuten? Da hätte man ruhig noch eine Viertelstunde draufpacken dürfen.