Nein, die traditionsreiche Two-Tone-Welt erfindet das Sextett nicht unbedingt neu. Klassischer Off-Beat, knackiges Gedudel einer piepsigen Orgel, mundgeblasenes Blech, die Jamaika-Insel und eine Graspflanzenkolonie gleich neben dem Reihenhaus, dazu mehrstimmiger Gesang und melodische Chöre. Alles schon da gewesen, und dennoch müssen sich The Stingers ATX vor den Klassikern des Genres nicht wirklich verstecken. Natürlich variieren auch “die texanischen Botschafter des Rocksteady” (Info) vorwiegend nur Versatzstücke einer Musikszene zwischen Dub und Tschaka-Beats. Dennoch erweist sich ihre Mixtur als relaxt-tanzbarer Reggaeschwof – zuweilen verfeinert mit Orgelmelodien der Sexfilm-Ära und Bläsersätzen der Hausmarke early Sixties. Überwiegt dabei oft die Animation zum Fingerschnippen, so leidet der Sound dennoch gelegentlich auch an der traditionellen Beschwerde des Ska, der auf Grund seines Beats manchmal etwas langweilig werden kann. Indes nicht bei Hits wie “She’s My Only 16” und “Telephone Breakdown”. Hier und etwa bei der Rocksteady-Hymne “Just Ain’t Right” zeigt sich zudem, dass die smarten Rudeboys aus Austin auf Skapop setzen – und manchmal nur andeuten, dass sie die bekifft-verrauchte Dancehall zu Inspirationszwecken aufsuchen.