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    The Soviettes
    LP III

    VÖ: 27.06.2005 | Label: Fat Wreck/SPV
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12

    Der Labelaufdruck ‚Fat Wreck‘ kann in die Irre führen. Denn diese drei Damen mit Bube haben mehr mit ’77 und ’86 als mit dem Candypunk der 90er zu tun.

    Überfliegt man die Platte lediglich, besteht die Gefahr, sie aus Bequemlichkeit zu den Dance Hall Crashers, Bambix und Fabulous Disaster in die „Pop-Punk mit Frontfrau“-Schublade einzusortieren. Dabei schreiben die Soviettes den typisch gefälligen 90er-Pop-Punk noch weniger fort als die kürzlich zu ‚Fat Wreck‘ gestoßenen Epoxies. Wo Fat Mike sich mit diesen knarzigen Synthie-Wave-Punk auf’s Label holte, spielen die Soviettes eine im besten Sinne altmodische Version melodiösen Punkrocks, die sich weit mehr bei Rock’n’Roll, X-Ray Spex, Sex Pistols und den B52’s bedient als beim saftigen Ryan Greene-Melodycore der Gegenwart. Pappiger Drumsound ohne peitschende Snare, fuzzige, schmutzig klingende Gitarren, minimalistische Cover-Ästhetik ohne abgedruckte Texte: Die Soviettes verkörpern die alte Punkrock-Attitüde, dass intensives Abrocken auch und gerade ohne Überproduktion, Testosteron-Sound und allzu ernstes Selbstbild möglich ist. „What Did I Do?“ folgt dabei einzig dem klassischen CaliPunk-Pfad, ansonsten scheppert und klappert es, trifft der harmonische Gesang der drei Frauen auf das britische 77er-Gekrächze des Herrn und wippt ein Hit wie „Middle Of The Night“ gemütlich durch die blondierten 80er. Immens eingängiger „caramel coated punkrock“ ist das schon, aber eben eher Raider als Twix. Alte Schule mit frischem, buntem Anstrich.