The Solution
Communicate!

Andersson alias Nick Royale spielt hier nicht nur Drums, Percussions und Gitarre, sondern hat auch an den Background- und Bläserarrangements mitgewirkt und ganz nebenbei die besten Songs des Albums geschrieben. Den Gesang hat er wohlweislich Scott überlassen, denn dass der Mann zum Singen geboren wurde, wissen wir nicht erst seit gestern. Nachdem Morgan schon Ende der 60er mit seinen Bands The Rationals, Guardian Angel und Lightning erste Erfolge gefeiert hatte, gründete er Ende der 70er mit Ex-MC5-Gitarrist Fred ‚Sonic‘ Smith und Stooges-Drummer Scott Asheton die Sonic’s Rendezvous Band und später mit dem gleichen Line-Up die Scot’s Pirates, die zwar beide keine Millionen erwirtschafteten, aber in der Rock’n’Roll-Geschichte Detroits einen festen Platz haben. Mit Nicke arbeitete Scott übrigens bereits bei den Hydromatics zusammen, die 1999 das Album „Parts Unknown“ veröffentlichten. „Communicate!“ wird eröffnet mit einem furiosen Garagepunk-Schlagzeug, aber sobald Bläsersätze und Gesang einsetzen, regieren Soul und R’n’B bei „Get On Back“. Und das ändert sich auch im weiteren Verlauf des nichtsdestotrotz amtlich rockenden Albums nicht: Die Singleauskopplung „I Have To Quit You“ ist der perfekte Sixties-Popsong aus der Motown-Schule, der auch den Four Tops, den Temptations oder Marvin Gaye gut zu Gesicht gestanden hätte. Nicht alle Songs sind nötig („Top Of The Stairs“ plätschert blutarm dahin und das von Curtis Mayfield geschriebene „Must Be Love Coming Down“ bietet keine neuen Kicks), aber für solch göttliche Nummern wie „Would You Change Your Mind“, „My Mojo Ain’t Working No More“ oder „Phoenix“ haben The Solution mehr als nur Respekt verdient.