The Silos, alte Veteranen der US-Folkrockszene, veröffentlichen nach ca. hundert Jahren eine ganz und gar unfolkige Platte, die für ihre Verhältnisse richtig rockt.
Eine knochentrockene Produktion lässt den einzelnen Instrumenten viel Raum, ohne deshalb weniger druckvoll zu wirken. Auf der ganzen Platte kommt seltsamerweise keine einzige Akustik-Gitarre vor. Meine wochenlangen Vorbehalte, diesen Longplayer aufzulegen, weil ich verschnarchten Folk erwartete, waren insofern nicht nur ungerecht, sondern auch unzutreffend. Laser Beam Next Door hat nichts dem zu tun, was auf einem vor einigen Jahren erlebten Konzert des Silos-Chefs Walter Salas Humara in etwa so klang, wie ich mir John Cougar Mellencamp vorstelle. Die alten Männer machen auf drahtig, drehen die Verstärker auf, spielen pumpende Bassläufe, die Gitarren knarzen. Es klingt ein bisschen so als wollten Countryrocker New Wave machen. Vielleicht DER neue Trend? Und auch wenn nicht, so bleibt dies eine angenehme Platte, die man hin und wieder ganz gut auflegen kann.
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Heater
VÖ: 01.01.1998