Scheppernder Pop-Punk der soliden Machart mit merkwürdig uramerikanischen Ansichten, der gerade noch für den Baggersee taugt.
Der geneigte Punkrocker mag mir meine sture Ernsthaftigkeit verzeihen, aber manche Dinge verstehe ich einfach nicht. Warum sind Cover mit gefesselten Frauen cool? Warum müssen Punkrocker gedankenlose Fun-Alk-Boys sein? Ich meine, mit der Zeit bekommt man den Eindruck, dass amerikanische Punkrocker genauso oberflächliche Zeitgenossen wie die normalen Bürger sind, nur dass sie einen auf halbstark machen, Gitarren haben und ihre Inlets im Fanzine-Stil kleben. Die Shutdowns brettern soliden, kantigen, melodischen Punkrock der alten Schule im Bannkreis von Ramones, Scared Of Chaka oder Showcase Showdown, zu dem sich die kalifornischen Lederjackenträger bestimmt öfter mal am Strand die Kante geben. Aber wo bleibt der Punkrock bei Zeilen wie Im in the land of the free / In the US of A / Its up to me to be brave…, die hier definitiv nicht ironisch gemeint sind?! Wie kann eine Punkband diesen urkonservativen Ami-Quatsch vertreten, dass jeder für sein Elend selbst verantwortlich sei und das in einem Land, in dem die Masse der Chancenlosen jeden Tag zunimmt, weil Shareholder Value hier alles und Humanität nichts ist. Wofür, verdammt, haben Bands wie die Dead Kennedys Punk gespielt? Naja, wer ordentlichen Schepper-Pop-Punk für den Baggersee braucht, muss ja nicht auf die Texte achten…