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    The Royal We
    dto.

    VÖ: 04.10.2005 | Label: Rakete / Rough Trade
    Text: Armin Linder
    7 / 12

    Die Koblenz-Szene wächst weiter. Eine neue Band mit alten Bekannten. Noiserockfrei.

    So läuft das halt in der Koblenzer Szene. Da unterhält sogar die Putzfrau der BluBox-Studios eine Band, mit der sie monatlich eine cleane neue Platte runterschrubbt. Der Hausmeister unterhält drei Nebenprojekte, allesamt produziert von Guido Lucas. Und während Aydo Abays Schwippschwager mit Kurt Ebelhäusers Cousine an seiner neuen Platte schraubt, ist nun auch das Debütalbum von The Royal We fertig. Mastermind des Quintetts ist Dylan Kennedy, ehemals Bassist bei Scumbucket. Zusätzlich zu seinen vier Mitstreitern musizieren unter anderen Georg Brenner (Urlaub In Polen), Carlos Ebelhäuser (Blackmail), Michael Fritsche (Scumbucket) und Phillip Tielsch (Von Spar) als Gäste mit. So ist das halt in der Jeder-mit-jedem-Szene von Koblenz, die immer wieder für ein Meisterwerk gut ist. Dennoch geht es bei all der Vetternwirtschaft auch ein wenig um Abschottung oder zumindest Abgrenzung. Klar schimmern bei den Harmonien von The Royal We ab und zu Blackmail durch und Kennedy klingt gerne mal, als sänge er in ein langes Blechrohr. Von Krach halten The Royal We dennoch nichts. Lieber geben sie sich wie schon auf der Vorboten-EP „A New Sunrise“ vielseitig und unnahbar, changieren zwischen Folk und dem Indie-Rock der Neunziger und trimmen ihre unterschwellige Hippie-Romantik auf Zeitlupe. Nichts läge The Royal We ferner als der schnelle Hit oder die nächstbeste Melodie. Dieser Ansatz sorgt in „I Won’t Hurt“, „Same Old Tragedy“ oder dem ausbrechenden „This Song For Me“ für erhabene Momente. Aber nachdem nicht alle Songs so stark sind wie die der EP, braucht es auch einen starken Geduldsfaden. Oder einen Kopfhörer. Warnung oder Versprechen: The Royal We sind spröde aus Überzeugung.

    weitere Platten

    A New Sunrise

    VÖ: 11.10.2004