Schwierig, diese CD guten Gewissens zu würdigen, da sie `last minute` und ohne Info in meinem Briefkasten lag. Zu dritt sind sie, soviel kann man auf dem Cover erkennen. Die Drei liefern den stichfesten Beweis, daß guter handgemachter Gitarrenrock noch lange nicht ausgestorben ist. Auf “Boner” pendelt man dabei zwischen Nirvana (“Beautiful Sandwich”) ohne deren Larmoyanz und den Foo Fighters, ohne sich jedoch in deren netter Unverbindlichkeit zu verlieren. Etwas erdiger geht es dann noch zu, so daß sich einem Umschreibungen wie `Melvins ohne Brechstange` oder `domestizierte Jet Black Joe` aufdrängen. Derart massives Namedropping läßt oft auf mangelnde Eigenständigkeit schließen, aber zum Glück sind die Raging Honkies die wohltuende Ausnahme dieser Regel. Stilsicher blitzt ab und zu ein traditionelles Heavy Metal-Gitarrensolo auf, wie es auch aus Tony Iommis Feder stammen könnte. Wem die Uptempo-Stücke wie “Nothing” oder das brillante “Underwear” auf Anhieb zusagen, und wer populäre (Grunge-)Rockbands mittlerweile zu populär findet, sollte mit den Raging Honkies glücklich werden.