„Manche sagen, es braucht nur genug Langeweile und ein Musikinstrument, um etwas Gutes zu schaffen“. In seinem Fall ist sich der Düsseldorfer Sänger und Gitarrist Lars Schmidt sehr sicher, dass das stimmt. Er hält mit seiner Band Subterfuge schließlich seit über 30 Jahren den Indiepop im Rheinland hoch. Daran anknüpfend hat er sich während der Pandemie mit einer zwölfsaitigen Rickenbacker in ein Homerecording-Projekt geflüchtet, aus dem inzwischen eine Band mit Mitgliedern von Clayton Farlow bis Pale gewachsen ist.
Wo diese sich nun obendrein mit wunderbaren Gastauftritten wie dem von Phantom Handshakes schmücken, präsentiert sich ein zwischen stolz und entzückend changierendes Debütalbum, bei dem über das Papier hinaus das Beste der rheinländischen Indieszene zusammenkommt. The Radio Field klingen diesen Deut größer als die Summe ihrer Teile, amerikanischer, nach infektiösem Collegerock, der auch abseits von Reclam-Heftchen und Slackertum funktioniert. Der die Mittel des Shoegaze dezent zu nutzen weiß, bis sich in hallenden Chören ungenierte Liebeslieder offenbaren.
„Love“ an letzter Stelle ist das Kleinod eines Albums, das in seinen ansteckenden Melodien und schicken Arrangements nach hochhängenden Früchten greift, wo anderen das Fallobst genügt. „Truth in what you say/ Made your thoughts mine/ Quite a few times/ Love in all you do“.
Das steckt drin: Lemonheads, Pale, Teenage Fanclub