Da ist das kühle Wave-Pathos der späten 80er, da sind die ausladenden Metropolen-Melodien, wie sie von Bands wie Pulp populär gemacht wurden, und die demonstrative Verletzlichkeit, die bei Amis Emo heißt, bei den Briten aber bloß lässig zur Schau getragene Coolness ist. The Race machen Gitarrenpop in Formvollendung, wobei “Be Your Alibi” echter Tiefgang oft abgeht und durch einen Tick zu viel Sentimentalität wettgemacht werden soll. Doch wenn eine Band im Songwriting mitunter so glänzt wie The Race, kann das alles ganz falsch nicht sein. Schade nur, dass sie das mit dem knackig rockenden Opener “Find Out” oder der beseelten Hymne “Go Figure” gesetzte Niveau zwar über weite Strecken, nicht aber über die komplette Distanz des Debüts halten können. Fans von Keane, Echo And The Bunnymen und dem Trademark-Gitarrenspiel von U2s The Edge sollten hier auf jeden Fall zuhören. Was den Gesang angeht, dürften sich unter anderem die Freunde von Coldplay, Starsailor und, tja, auch James Blunt angesprochen fühlen. Für Letzteres gibts mindestens einen halben Punkt Abzug. Die fünf von The Race dürften sich übrigens bald in The Race UK umbenennen müssen, denn in Chicago hat sich fünf Jahre vor ihnen eine Indierock-Formation denselben Namen gegeben.
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Ice Station
VÖ: 03.08.2007