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    The Polyphonic Spree
    Together We're Heavy

    VÖ: 20.09.2004 | Label: WEA
    Text:

    Die Theatralik der Gläubigen, die Klasse der Heiden – die 23-köpfige Big Band The Polyphonic Spree singen zum zweiten Mal.

    Stellen wir uns einen ruhigen See vor! Fassen wir uns an den Händen und tanzen mit wehenden weißen Kleidern im Kreis! Singen wir im Sonnenuntergang Lieder über die Kraft der Liebe und Hoffnung! Entledigen wir uns aller schlechter Gedanken und negativer Gefühle! Werden wir eins mit der Natur! The Polyphonic Spree sind spektakulär, aber auch sehr speziell und sowohl musikalisch als auch inhaltlich sicher nicht für jeden die richtige Wahl. Knapp zwei Dutzend Musiker haben sich zu dieser Band mit einem über zehnköpfigen Chor am Leadgesang zusammengefunden. Sie scharen sich um Ex-Tripping Daisy-Frontmann Tim DeLaughter und wollen Musik machen, die ihrer Emotionen würdig ist. Und diese scheinen gewaltig. Denn das Ergebnis klingt in etwa so schön wie fünf Mal gedoppelte The Soundtrack Of Our Lives-Balladen – nur dass die dann auch noch so theatralisch intoniert werden wie Gospels bei einer Dorfhochzeit. Womit ein fast nahtloser Übergang von den „Sections“ eins bis zehn des Debüts „The Beginning Stages Of…“ zu den neuen „Sections“ elf bis 20 auf „Together We’re Heavy“ geschafft wäre – wenn auch der Sound 2004 etwas runder und zugänglicher geraten ist. Vor allem der poppig beschwingte Ohrwurm „Section 12: Hold Me Now“ passt in jedes Radio, ähnliches würde man auch gern vom Opener „Section 11: A Long Days Continues / We Sound Amazed“ behaupten, wenn er nur nicht so schrecklich lang wäre. So manchem wird die hippieske Feierlichkeit von The Polyphonic Spree schnell auf die Nerven gehen. Es ist nicht einfach, eine Stunde hoffnungsvoll im Kreis zu tanzen, ohne dabei zu kotzen. Man muss nicht lange nachdenken, um Punkte zu finden, über die man sich lustig machen kann. Aber selbst Zweifler werden der Band einen gewissen Charme nicht absprechen können. Denn The Polyphonic Spree sind für unbefleckte Chormusik zwar eindeutig zu modern, in der Populärmusik aber Exoten. Nicht nur um ein schönes, zeitweise mitreißendes Album handelt es sich hier also, sondern auch um eine Alternative.

    weitere Platten

    Yes, It's True

    VÖ: 09.08.2013

    The Fragile Army

    VÖ: 22.06.2007