The Pighounds
Tutti Frutti
Text: Jacqueline Floßmann | Erschienen in: VISIONS Nr. 384

Nö. Die Pighounds bleiben ihrer Grunge-DNS treu, und irgendwie war “Animals” auch eher das Punkalbum von Pink Floyd. Die wiederum damals von Bands wie den Sex Pistols – zumindest in der Öffentlichkeit – wegen ihrer Verkopftheit verhohnepiepelt wurden.
In “Hands Of God” erinnert der Sprachduktus von Sänger und Gitarrist Peter Bering etwas an den von Johnny Rotten in “Pretty Vacant” – aber genug der weit hergeholten Brückenschläge. Neben weniger 70s-Anleihen ist der Sound der Pighounds eindeutig in den 90en verwurzelt. Das Duo aus Dortmund pflückt sich das Beste aus Grunge und Alternative Rock heraus und verwebt es zu einer ziemlich gelungenen Mischung mit schöner Garagenkante. Man wird an Bands wie Alice in Chains oder Silverchair erinnert.
In “ZZZ-Cherie” tritt ein deutliches Scott-Weiland-Timbre zu Tage, “Serenity” erhält durch seine wehklagende Direktheit einen Nirvana-Vibe. Dichte Stoner-Riffs wie in “Love Fuzz” tanzen fröhlich Ringelreihen mit eingängigen Punkmelodien wie im Opener “Malaise”. Das rührende “Vadder” inklusive Mailbox-Ansage ihres verstorbenen Freundes klingt zurückgelehnt bis beschwingt, im abschließenden, sechsminütigen “Day Of The Acid” wird es schleppend, melancholisch und doomig. Danach zuckt der Zeigefinger wie von selbst Richtung Repeat-Knopf.
Das steckt drin: Alice In Chains, Mudhoney, Stone Temple Pilots
weitere Platten
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