The Peepshows
Refuge For Degenerates

Und zieht man den Bombast, den die Hellacopters immer noch gerne in ihre Songs laden, einmal ab, kann man den Sound dieses Quartetts aus Örebrö mit dem Adjektiv ‚hellacopteresk‘ recht trefflich umschreiben. Dass hier auch ein bisschen Millencolin drinsteckt, hört man wiederum nicht so deutlich. Deren Frontmann Nikola Sarcevic teilt sich jedenfalls beim Opener „In The Dirt“ die Vocals mit Peepshows-Sänger Oswald Wolfbrandt und hat auch die Produktion der restlichen Gesangspart übernommen sowie auf weiteren Tracks Backgrounds eingesungen. Beim Song „Gimme Bullets“ – ein Highlight, das ein wenig nach Thin Lizzy klingt – gehören ihm zudem auch Songwritingcredits. „Nailed To The Ground“ ist dann allerdings fast schon zärtlich schwingender, bluesiger Rock, der vielen Punkrockern das große Gähnen ins Gesicht zaubern dürfte. Aber insgesamt kann man nicht sagen, dass ihnen der aufpolierte Sound nur schlecht zu Gesicht stünde. Der Boogie-Rock’n’Roll der Peepshows groovt sehr überlegt und differenziert, statt nur auf den Bauch zu hören und drauflos zu brettern. Wem die Hellacopters von Platte zu Platte besser gefielen, liegt daher mit diesem Album keinesfalls daneben.