Morpheus heißt der Gott der Träume, der den Schlafenden in menschlicher Gestalt erscheint. Wem solches mit dem gleichnamigen Album von The Pagan Fringe passiert, der kann getrost weiterpennen. Auch wenn im Booklet die Aufforderung notiert ist, das Ding so laut als möglich aufzudrehen: Bei ihnen kracht, lärmt und scheppert nichts; wir haben es mit einer englischen Folkband zu tun. Keine der Marke Pogues, Levellers oder Whisky Priests – Denis Costello und seine Mitmusiker wandeln eher auf den Spuren der Waterboys oder Van Morrisons. An manchen Stellen klingt`s auch wie “The Vegeterians Of Love” von Bob Geldof. “Morpheus” ist ein schönes, introvertiertes Album mit netten Melodien. Eine Hammondorgel und die Geige von Kat Evans (hat vorher u.a. für The Mission und Dave Stewart gearbeitet) jubilieren meist im Hintergrund, während Denis Costello zur pathetischen Hymne ansetzt. Apropos: Wenn der Glatzkopf nicht gar so manieriert singen würde, wie dies auch Tim Booth von James oder Prediger Bono zu tun pflegen, wäre “Morpheus” eine noch viel schönere Platte geworden – zu der man prima pennen kann.