The Oscillating Fan
| Erschienen in: VISIONS Nr. 107
Rheine rockt! Nach den grandiosen Muff Potter kommt mit A.M.Thawn schon die zweite überdurchschnittlich gute Band aus dem kleinen Städtchen in Westfalen.
Wobei A.M.Thawn etwas andere Wege beschreiten als Nagel und seine Kollegen. Hier haben wir es mit einem astreinen Postcore-Album zu tun, das sich deutlich vom Einheit-Emo vieler anderer deutscher Bands alleine dadurch unterscheidet, dass man hier eben nicht die typischen, noch recht frischen Vorbilder hat und etwas unreflektiert drauflos kopiert, sondern man statt dessen eindeutige D.C.- und damit ‘Dischord’-Einflüsse verarbeitet. Das weiß durchaus zu gefallen und besticht darüber hinaus durch die komplexen Arrangements, die zwar ausgeklügelt wirken und für Abwechslung sorgen, andererseits aber den Hörer nie überfordern. Sehr schön. Musikalisch möchte man A.M.Thawn auf die Fersen solcher grandiosen Bands wie Bluetip, Jawbox und Kerosene 454 setzen – wenn deren Qualität auch noch nicht ganz erreicht wird, zeigen sich hier doch auf jeden Fall Ansätze, die darauf hoffen lassen, dass sich das mit den nächsten Veröffentlichungen ändern könnte. Wenn man es bis dahin geschafft hat, auch mit einer etwas druckvolleren Produktion aufzuwarten, gibt es von meiner Seite kaum noch etwas zu meckern. Sehr schön.