In der Welt der Orange Peels scheint für immer 1963 zu sein. Das Land ist Amerika, die Stadt vielleicht Los Angeles. Die Menschen leben auf Surfbrettern und hören die ersten Beach Boys-Singles. Einige junge Männer tragen Kassengestell-Brillen und zu enge Anzüge. Es sind die Orange Peels, die aussehen wie Jerry Lewis auf dem Höhepunkt seiner Nerdhaftigkeit”. Eine Frau in ihrer Mitte wird dazu verdonnert, Baß zu spielen und Allen Clapp (git./voc.) zu heiraten. In welcher Reihenfolge auch immer. Daß diese Platte nicht der Hammer ist, liegt aber wohl nicht daran, daß Eric Clapton in Wirklichkeit Eric Clapp heißt (Pop-Quiz-Wissen). Vielleicht kann man den Charme dieser Musik nur nachvollziehen, wenn man Surfer ist und den Aufkleber Lifes a beach” komisch findet. Vielleicht soll die CD den Sommer zurückbringen, aber die Sonne fand ich oft eh zu nervig. Als Einflüsse nennen Orange Peels Burt Bacharach, Brian Wilson und Ray Davies, obwohl es sich meistens nur nach dünnem Abklatsch anhört. Was möglicherweise etwas fies ist. Die Musik ist ganz nett, so Lala-Sound eben. Und wenn die Platte genug verkauft, können die beiden überzeugten Lutheraner Allen Clapp und Jill Pries eine neue Kirche bauen (oder einen trinken gehen).
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Circling In The Sun
VÖ: 28.03.2005