Hübsch anfeuernd, dieser atmosphärische Soundteppich, den Keyboarder Al Dutton und Gitarrist Jon Winter in “Just Want To Live” weben, eingehüllt in vibrierendes Gänsehaut-Midtempo. Aber dann ist das doch so vorhersehbar gewirkt wie die plakativen Texttafeln der Lyrics, in denen es von Sonnenauf- und -untergängen, verwehten Herbstblättern und Sei-du-selbst-Tralala bloß so wimmelt: “This time you will see / Ive got to be free / Ive got to be me”. Die liebenswert theatralische Stimme des Sängers Steven Bayley addiert sich schön zu den raffinierten Dur-Moll-Wechseln in “Daybreak” – doch dann kommt das Arrangement derart pathetisch und simpel daher, als wollten Coldplay nach Supertramp klingen. Das Liverpooler Quintett versucht sich auf seinem Debüt im Breitwand-Format, hat jedoch bestenfalls Fernsehbilder zu bieten. Es kommt all den emotional aufwühlenden Verheißungen seiner psychedelischen Ausschweifungen selbst nicht hinterher. Der Opener “Close My Eyes” setzt mit einem elegisch-verträumten Piano-Intro ein, um nach wenigen Takten fetzige Gitarrenriffs dagegen zu setzen. Dieses auf Arena-Pop-Effekte zugeschnittene Break-Muster wird auch in den weiteren Songs der CD ausgiebigst zelebriert – und nutzt sich entsprechend schnell ab. So passiert es bei fast jedem der 10 Tracks, dass der Finger nach etwa zwei gern gehörten Minuten auf die Skip-Taste drücken möchte. Am Ende überwiegt das “aber”.