The New Wave Hookers
Pornschlegl

Mit dem dritten Album liefern die Bamberger Triebtäter des schlechten Geschmacks eine umwerfende Meisterleistung ab.
Nach „Dare Tit-List, Fuzzed Aircunt“ und „Kings In Slatanic Service“, beides schöne Platten, aber noch nicht zur vollen Blüte gereift, rockt einen „Pornschlegel“ nun mit aller Macht gegen die Wand. Dieses bunt verpackte Scheibchen ist randvoll gefüllt mit absolut göttlichem Punkrock, der keine Grenzen akzeptiert, mit unglaublich viel Power, maximalem Unterhaltungswert, jeder Menge Krachigkeit, aber auch genauso viel glitzerndem Glam, musikalischer Finesse und lockerem Pop-Appeal. Ach, eigentlich ist das, was die drei Verrückten Herschel Martian, Sgt. Pecker und Boom Boom Valdez hier in 20 Häppchen präsentieren, so vielfältig, dass zur Einordnung gar nichts taugt, oder man bemüht eben hohle Label wie ‘Rockmusik’. Bessere Zusammenfassung: ‘Entertainment at its best’. Co-Produzent Rod Gonzales, nebenbei auch Labeleigner und Arzt mit vier Saiten, dürfte ganz besonderen Spaß an „Stanley Eisen“ (so hieß ein gewisser Paul Stanley bei seiner Geburt) gehabt haben, einer obercoolen Kiss-Hommage, die sogar von Gene Simmons persönlich abgesegnet wurde (ich wüsste natürlich gerne, was Stanley selbst zur Eingangszeile „He moves his body like a lady and somehow he’s indeed a girl“ kommentiert hätte). Ein hinreißender, ja geradezu sprachlos machender Beweis, dass beste Bands der Welt in der Tat aus Deutschland stammen können.