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    The Nervous Return
    Headshots

    VÖ: 22.09.2003 | Label: Nois-O-Lution
    Text:
    9 / 12

    Nicht alles aus den 80ern war cheesy. The Nervous Return beweisen das mit einer opulenten Stilmischung, die man so aus Kalifornien kaum erwartet hätte.

    Wobei der erste Song sich noch recht sonnig ins Gemüt schleicht: „Murder Weapon“ ist so ein charmantes Indie-Ohrwürmchen, wie man es zuletzt vor allem von den Ingolstädtern Slut kannte. Doch danach ist auch schon Schluss mit einschmeichelnden Melodien, denn dann bahnt sich die latente Wut der Musiker ihren Weg und die Lust an weniger leicht verdaulichen Klängen kommt zum Vorschein. „Dramahead“ rockt mit einem spröden Beat, der ein bisschen an Devo erinnert, und „It’s Not Enough“ ist eine White-Reggae-Nummer mit jazziger Kante, deren Basslinie unweigerlich an The Ruts denken lässt. Bei „Move“ mit seinen zwischen noisy und straight riffenden Gitarren oder dem sperrigen „Ooohh!“ kommen dann noch die Namen Fugazi oder auch Morphine ins Spiel, und „Destroy The Rocker“ ist verfuzzter Surfabilly, wie ihn auch die Cramps nicht besser können. „Old Speaker Wire“ und „A Killa“ klingen nach dem britischen Postpunk der 80er, was dieser Band ebenfalls ziemlich gut zu Gesicht steht, und am Ende wagen sie mit „All Alone“ gar noch einen gelungenen Ausflug in psychedelische Gefilde. All die zitierten Vergleichspunkte bedeuten übrigens mitnichten, dass hier eine Band ohne eigene Persönlichkeit am Werke ist – diese Antihelden aus Hollywood wissen sich sehr gut aus der Masse von unkreativen Wiederaufbereitern abzusetzen.