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    The Negatives
    No Truth – No Justice

    VÖ: 22.08.2005 | Label: Core Tex/Rough Trade
    Text: Oliver Uschmann
    4 / 12

    Eine kernige Welterklärung aus der alten Schule des Punkrock. Politische Gemeinschaftskunde, die man auch mit 2 Promille noch versteht.

    Es gibt ein Verständnis von Punkrock, in dem das Unbehagen an den Dingen weder zu dadaistischer Kreativität noch zu ‘konstruktiver’ Weltverbesserung führt, sondern lediglich zu stoischer Verweigerung. “But what can we do” singen die schwedischen Negatives in “No News”, “we drink and have fun.” Drumherum erklären sie uns zu polterndem, kantigen und mitgröltauglichem Old School Punk die Welt. Die USA sind der größte Teufel des Globus, hinter allem steckt ein Masterplan, Rebellion wurde zu Geld gemacht, alte Punkbands spielen ohne Originalmitglieder und verraten die Sache, die Reichen werden immer reicher, die Armen werden immer ärmer. Eine Ansammlung von Plattitüden, gegen die Michael Moore und Oskar Lafontaine noch komplexe Existenzphilosophen sind, formuliert in gruseligem Schülerzeitungsenglisch und rausgebellt in Punkrock-Songs, welche die US Bombs, Rancid, Bombshell Rocks, Voice Of A Generation oder einige Oi- und Streetpunk-Helden schon markanter geschrieben haben. Im einleitenden ‘Gedicht’ machen sie darauf
    aufmerksam, dass Punk nicht mehr das “rebellious face” der Vergangenheit hat, aber nun: man könne eben nicht anders. Was Bush mit seiner Politik teilweise an Bewegung und mitreißenden Platten ausgelöst hat, erstarrt hier endgültig wieder zum gemütlichen, hölzernen Phrasenstammtisch.