Let there be Pomp. The Mighty Wah geben sich nicht mit Kleinigkeiten ab, hier muss es das ganz große Gefühl sein. Mindestens.
Erinnert sich noch jemand an Pete Wylie? Der Gute spielte Ende der 70er in hunderten von Bands, deren Mitglieder später weltweiten Ruhm ernteten (etwa Julian Cope sowie Musiker von Echo & The Bunnymen, Lightning Seeds und Frankie Goes To Hollywood), er selbst schaffte mit Sinful allerdings gerade ein einziges Mal das, was man einen Hit nennen könnte. Nachdem er jahrelang von der Bildfläche verschwunden war, meldet er sich nun mit seiner Achtzigerjahre-Band The Mighty Wah! zurück – und klingt fast wie die Manic Street Preachers in ihren besseren Momenten. Der Mann hat definitiv keine Angst vor der ganz großen Pose, was sich nicht nur im Namen des Albums, sondern auch in Songtiteln wie Sing All The Saddest Songs, Heart As Big As Liverpool oder The Country Epic (Cant Stop Cryin) äußert. Und natürlich im Sound, denn die Stücke klingen, als ob Wylie permanent ein Orchester im Rücken hätte – und da darf natürlich nichts fehlen, ob nun Streicher, Blasinstrumente, Klavier oder Background-Chor, alles da. Kein Wunder also, dass er die Platte unter anderem Dusty Springfield widmet. Dass Wylie mit dieser Bombast-Produktion nicht abschmiert, ist vor allem seinem Talent als Songwriter (und auch als Sänger) zu verdanken, denn Songs wie Hope You Fall (In Love), Loverboy oder I Still Love You gehen bereits beim ersten Hören ins Ohr und – das ist durchaus bemerkenswert – nerven dank ihrer großzügig geschwungenen Melodiebögen auch beim zehnten Mal noch nicht. Sicher, die Songs Of Strength & Heartbreak werden nicht jedermanns Sache sein, für alle vom Herzschmerz geplagten Kreaturen dieser Welt ist das Album aber ein definitiver Tipp!
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Songs Of Strength & Heartbreak
VÖ: 26.06.2000