The Menzingers
Some Of It Was True

The Menzingers spielen seit Jahren in der Punkrock-Oberliga oben mit, 2019 hatten sie ihrem stürmischen Sound auf „Hello Exile“ zuletzt mehr Raum gegeben und mit Americana- und Heartland-Rock-Elementen aufgelockert. Der Bruce Springsteen-Punk stand der Band gut, vier Jahre später machen sie auf „Some Of It Was True“ noch mehr richtig: Der Opener „Hope Is A Dangerous Little Thing“ baut sich langsam auf, bevor er im Refrain ausbricht. „There’s No Place In This World“ deutet mit sägenden, sich hochschraubenden Gitarren sogar Post-Hardcore an – The Menzingers klingen kurz wie Turnstile im Punkrock-Format. Der Song ist entstanden, nachdem Sänger Greg Barnett auf einer Europatour mehrere Fans getroffen hatte, die wegen des Kriegs aus Russland geflohen waren.

Neu ist auch, dass die Texte nicht mehr nur aus dem Leben von Barnett erzählen, sondern auch aus der Perspektive von Familie und Freunden. „Try“ kommt mit leichtem Power-Pop-Einschlag, während das zurückgelehnte „Come On, Heartache“ auch The Gaslight Anthem hätte passieren können. Mit Produzent Brad Cook hat die Band es geschafft, die Euphorie ihrer Konzerte festzuhalten. Auch klassische Menzingers-Songs wie „Nobody Stays“, „Love At The End“ und „High Low“ klingen so druckvoller und unverstellter. Für die großen Stadien dürfte das nach wie vor nicht reichen, aber da gehören The Menzingers auch nicht hin.

Das steckt drin: The Gaslight Anthem, The Lawrence Arms, Bruce Springsteen