The Manikins
Swedish Woods

Ohne dem Quartett seine Individualität abzusprechen, liegt der Vergleich mit ihren Landsmännern The Hives tatsächlich nahe, was das sechste Manikins-Album unterstreicht: Hier dominiert energiereicher, dringlicher, auf seine Essenz hin destillierter Rock’n’Roll, der so eingängig wie rau ist und sich sowohl aus 60ies-Pop als auch aus Garage- und Punkrock speist.

Texte über das Dauerthema Liebe, knarzende Lederjacken, die Sonics, die Kinks, bisweilen auch die Beatles und die Cramps, drei Akkorde, stoische Drums und übersteuerter Gesang – das sind die Koordinaten und Grundpfeiler des Manikins-Universums. Dass die Formel auch in diesem Jahrtausend noch funktioniert, liegt vor allem an der Leidenschaft, mit der die Band ihre Songs vorträgt, sowie am Gespür für Melodien, die sich unter der Schicht aus Schweiß und Dreck verbergen.

Aufmerken lassen vor allem der Punkrock-Western-Titelsong und Nuancen wie das dissonante Piano in „Diamond Rings“. Ansonsten ziehen die zwölf Stücke in knapp über 30 Minuten sprichwörtlich wie im Flug and beinahe beiläufig an einem vorbei. Das zeugt einerseits von der Homogenität des Materials, ist aber andererseits ein Beleg dafür, dass echte Höhepunkte fehlen. Hohen Unterhaltungswert hat „Swedish Woods“ aber allemal.

Das steckt drin: The Hives, Mando Diao, The Sonics