Die Low Lows sind nichts für schwache Nerven. Die neue Band des Ex-Sängers von Parker and Lily, Parker Noon, hat das passende Album zum düsteren Bandnamen gemacht. Noons ätherischer, eindringlicher Gesang ist dick mit Hall verkleistert und scheint aus den tiefsten Sümpfen des Südens hinaufzurufen. Hinein in die narkotische Schwüle scheppern Feedbacks, wackelige Orgeln, flirrende Slide-Guitars, poetisch-kryptische Texte und Titel, die wenig sagen, aber viel andeuten: “Dear Flies, Love Spiders”, “Wolves Eat Dogs”. Oft meint man, die Songs bewegten sich kaum, und es sind genau diese minimalistischen Arrangements – das schleppende Schlagzeug, die sparsamen Streicher und Glocken – die das Besondere der Platte ausmachen. Als hätten Lou Reed und Johnny Cash den Soundtrack für einen verstörenden Arthouse-Film geschrieben.