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    The Lovethugs
    Babylon Fading

    VÖ: 19.09.2005 | Label: Rainbow Quartz/Alive
    Text: Dennis Plauk
    7 / 12

    Steck sie mit The Coral in einen Raum, ruf kurz ‘Sixties-Pop’ hinein – schon haben sie Diskussionsstoff für Stunden. Wenn nicht Wochen.

    Menschen im Gras, auf Knien oder auf dem Rücken. Mit duseligem Blick gen Himmel. Oder in Richtung Nichts, auf einem purpurrotem Velourssofa. In einer Lounge, vermutlich. Langes wallendes Haar fällt auf den Rüschenkragen; einer hält die Akustische, ein anderer die Sitar. Keine Räucherstäbchenwitze jetzt. Bestreitet ja keiner, dass The Lovethugs mit dem Artwork ihrer zweiten Langspielplatte “Babylon Fading” die Flower-Power-Assoziationskette in Gang bringen. Wenn’s der Musik denn auch so gut steht: Halstief stecken die vier Männer aus Oslo im Gutmenschen-Pop der Sechzigerjahre, Exkurse in die Esoterik (textlich) und nach Indien (musikalisch) inklusive. Ist die Frage, wo man landet, wenn man den Lovethugs dorthin folgt. Durch die Beatles-Harmonien von “Save My Soul”, durch das Doors-Orgeln-auf-Hendrix-Gitarren-Intermezzo in “Make It Slow” und Jørgen Flatabøs Ode ans Jungsein, die er “Love Machine” nennt. Nicht in einem Hippie-Tagtraum, das scheint der Band wichtig: Jedes Mal, wenn man meint, dass es nun wirklich zu blumig wird, bringen sie Kante ins Spiel – ohne dabei vom optimistischen Grundstrich zu lassen. “Babylon Fading” ist das, was man früher eine Gute-Laune-Platte genannt hätte. Selten originell, manchmal zu verhaftet im Gewesenen und nicht immer frei von Wiederholung und Klischees. Alles nicht so schlimm, wenn man den Sommer noch für eine Weile in den Herbst hinüberretten will. Dieses Album packt mit an.