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    The Legendary Pink Dots
    Seconds Late For The Brighton Line

    VÖ: 26.11.2010 | Label: Roir/Cargo
    Text:
    9 / 12

    The Legendary Pink Dots sind eines der letzten guten Beispiele für die Behauptung, dass musikalische Nischen der sicherste Nährboden für kreatives Überleben sind. Ende dieses Jahres starten sie ihre 30th-Anniversary-Tour.

    Dabei ist die Musik der Masterminds Edward Ka-Spel und Phil „Silverman“ Knight alles andere als leicht zu konsumieren oder einfach zu greifen. Auch wenn sie heute auf drei Jahrzehnte musikalischer Freigeistigkeit zurückblicken können, tun sie das vor dem Hintergrund, ein ewiger Geheimtipp zu sein, Kritikerlieblinge, vielfach Unverstandene, Nischenhocker eben. Daher sind sie auch keinem Diktat irgendeines Stils verpflichtet und schlagen auf Seconds Late For The Brighton Line ein weiteres Mal Haken zwischen den Polen düstere Elektronik, Krautrock und Avantgarde.

    Die signifikant nörgelige Stimme Ka-Spels kann dabei getrost als Trademark bezeichnet werden. Der ewig schwelende Vergleich mit Pink Floyds Roger Waters wird neu befeuert durch das proklamatorische Leap Of Faith. Allein die bildhafte und schöne Sprache hebt die Texte der Legendary Pink Dots auf eine neue Ebene, wie das dichte und abgründige God And Machines verdeutlicht: „Heaven is no earthly place/ It still needs his machines.“

    Die weit ausufernden atmosphärischen Drones des Silverman haben sich mit den Jahren zu ungemein komplexen Organismen entwickelt, die den Bogen vom Minimalismus über barocke Melodieführung bis zu Ambient-Strukturen schlagen. Man kann der melodiösen Einfachheit eine gewisse Naivität vorwerfen, ihre subtile Wirkung innerhalb der vielfach stilisierten Soundumgebung lässt sich aber nicht leugnen. Auch mit diesem Album folgt die Band ihrem Leitbild der Absage an Wiederholung. Beeindruckend, fordernd, unbeirrt.

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    A Perfect Mystery

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