Bei einem solchen Bandnamen muss man leider mal wieder die abgedroschene Redensart vom Wolf im Schafspelz bemühen.
Dieses Trio aus dem finnsichen Städtchen Tornio hat einfach naturgemäß zu viel Dunkelheit gesehen, um lammfromm vor sich hin zu musizieren. Aber bei den Lambs artet das nicht in suizidgefährdetes Düster-Pathos aus, sondern in konsequenter Schwarzmalerei ohne Wenn und Aber. An dieser CD der seit 1994 aktiven Rocker ist fast alles schwarz, selbst das Artwork ist nur mit den allernotwendigsten Worten der Erklärung aufgehellt. Bei diesem Rudel Wölfe fließt leidenschaftliches Jägerblut in den Adern. Wer jetzt bei Wolfsblut an die plakative Danzig-Ästhetik denkt, liegt so falsch nicht, der Gesang erinnert nicht selten an den Schinkengott zu seinen hungrigen Zeiten. Zwar sind die Lambs ähnlich ungewaschene Punkrocker wie ihre versoffenen Landsleute Flaming Sideburns, aber sie hetzen ihre Beute zielstrebiger geradeaus, haben sich von nihilistischem Punkrock und hartem, simplem Metal gleichermaßen ernährt. Ihr Kampfgeheul klingt so, als würden sich die Misfits und Gluecifer mit Motörhead und Electric Frankenstein auf eine chancenlose Herde Gazellen stürzen. Gazellen sind zwar flink, aber die Lambs sind einfach schneller. Und jetzt Schluss mit den tierischen Metaphern: Diese Scheibe ist ein Muss für jeden Freund von aggressivem RocknRoll-Punk mit smarten Hooks, und das feine Label mit dem schicken Kürzel DDR braucht endlich einen deutschen Vertrieb. Bis es soweit ist, bitte an folgende Adresse wenden: Devil Doll Records, P.O.Box 30727, Long Beach California 90853, USA. Tel.: 001 – 562 – 4983384, Fax: 001 – 562 – 4983389. Homepage: www.devildollrecords.com.