The La-Donnas
Rock You All Night Long

„Rock You All Night Long” – oh mein Gott, was für ein glorreicher Titel, was für eine göttliche Band! Schon ihr 96er Debütalbum „Shady Lane” war Hammer, Killer und Burner und enthielt, wir erinnern uns, mit „O Donna” einen waldbrandheißen Anwärter auf den Titel ‘bester Song der Welt und aller Zeiten’. Doch daß die La-Donnas (und, bitte, bitte, nicht mit der maßlos überschätzten Pickelfressen-Girlgroup namens The Donnas verwechseln) da noch mal locker einen draufsetzen und sich selbst mit 220 km/h und durchgedrücktem Bleifuß überholen und vom Highway schubsen, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht auszumalen gewagt. Merklich rotziger und straighter tritt der vierköpfige Denver Clan dermaßen Arsch, daß ich mir aufgrund exzessiver und lautstarker Breitbein-Spagat-Orgien beinahe meine Hüfte ausgerenkt hätte und meine Fäuste kurzerhand zum Ballungsgebiet erklärt wurden. Der Cover-Verweis auf The Who kommt natürlich auch nicht von ungefähr, und wenn mich morgen Außerirdische entführen und mit verständnislosem Blick ausquetschen, was es denn eigentlich mit diesem seltsamen Rock’n’Roll auf sich habe, der die Menschheit seit 40 Jahren gefangen hält, werde ich ihnen einfach „Rock You All Night Long” vorspielen.