Ein lauwarmes Punkrock-Opus von Leuten, die es eigentlich besser wissen müssten.
Dickie Hammond ist wieder da, doch das ist auch schon fast die einzige gute Nachricht an Gravity Blues. Grassierte noch vor einiger Zeit das Gerücht, man hätte dem ehemaligen Leatherface-Gitarristen wegen ausstehender Mietzahlungen einen Finger abgeschnitten, kann man nun sicher sein, dass der Mann noch weiterhin 10 kleine Helferlein an seinen Händen hat. Zu bezweifeln bleibt aber, ob Hammond nach der chirurgischen Amputation ein schlechteres Album abgeliefert hätte. Denn was hier vorliegt ist nur ein weiteres liebloses Werk, wie es leider viel zu häufig auf den Markt geschmissen wird. Aus mittelmäßigen Songideen werden 10 Tracks gestreckt und geschüttelt, die weder Tiefe, Format noch Eingängigkeit vorweisen können. Sänger Dave Gollege war mit seiner ehemaligen Band HDQ noch im Gesichtsfeld von den Emo-Pionieren Dag Nasty anzutreffen, doch auch seine Leistung am Mikrophon lässt für meine Begriffe sehr zu wünschen übrig. Jeder Satz wirkt spröde und geknödelt rausgehauen, die Aussicht auf bittersüße Ohrwürmer wird dem Zuhörer leider komplett verwehrt. Diese Platte ist langweiliger als das Wetter, hier scheint weder die Sonne noch schneit es.