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    The JCQ
    Mechanical Young

    VÖ: 14.06.2013 | Label: Hassle/Soulfood
    Text:
    6 / 12
    The JCQ - Mechanical Young

    Gott, sind die alt geworden. Da weiß man als Rezensent gar nicht, ob man den Schritt vom experimentierfreudigen Zirkus-Hardcore hin zu seiner eigenen Kopie langweilig oder extrem langweilig finden soll.

    Aber nein, nein. Nicht, dass jetzt das Gezeter losgeht. „Mechanical Young“ ist in sich ein vernünftiges Album mit ordentlichem Zug und feinen Ideen – stünde es nicht im Schatten des Debütalbums. Damals, Ende 2011 und noch als The James Cleaver Quintet, veröffentlichte die Band aus Eastbourne an Englands Südküste mit „That Was Then, This Is Now“ nämlich ein Album, das in seinem Fintenreichtum und seiner ungestümen Art, einfach alles mal ausprobieren zu wollen, allein auf weiter Flur stand. Selten ist eine Band so galant über ihre eigenen Füße gestolpert, und selten hat man so gern dabei zugehört. Der Reifeprozess hin zum zweiten Album lässt sich schon an Titeln wie „Resurrection Avenue“ oder „Ruin Age“ ablesen – statt den gewohnten eskapistischen Albernheiten kommt die Teenage Angst nun ungefiltert aufs Papier. Dass „Mechanical Young“ trotzdem überzeugt, liegt wohl auch an der Selbstsicherheit, mit der die Band sich und ihren Sound limitiert. Dass sich diese selbstauferlegten Grenzen streckenweise näher an The (International) Noise Conspiracy als an Refused heranwagen – geschenkt. Immerhin regt sich die Band inzwischen über schwerwiegendere Missstände als das Hipstertum innerhalb der britischen Musiklandschaft auf. Trotzdem überwiegt auf „Mechanical Young“ das ungute Gefühl, dass The JCQ ihr Potential nicht mehr ganz auszuschöpfen wagen oder sich ganz schlicht und ergreifend zu arg dem Mainstream anbiedern wollen. Beides wäre bedauerlich.