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    The James Cleaver Quintet
    That Was Then, This Is Now

    VÖ: 20.01.2012 | Label: Hassle/Soulfood
    Text:
    7 / 12
    The James Cleaver Quintet - That Was Then, This Is Now

    Der Grat zwischen Hardcore und Emo ist so schmal wie ein Lidstrich, und fast hätte das James Cleaver Quintet das Gleichgewicht verloren.

    „We got nothing left to lose, we have everything to prove“ – auch dem James Cleaver Quartet aus England widerstrebt ein genormtes Leben aus Routine und Alltag, im Gegensatz zu ihren völlig kompromissbefreiten Landsmännern wie Gallows oder Your Demise halten sich die Schlaumeier aber noch ein paar Hintertürchen offen. Natürlich bemüht sich die Band um Sänger Jacky Udon um die szeneübliche Trueness genauso wie um möglichst nahe am Limit geparkte Live-Shows, trotzdem verortet man die Newcomer eher auf der weichen Spielwiese von Bands wie From First To Last als im Grenzen auslotenden Pioniercamp von Refused oder Dillinger Escape Plan. Von der im Song „Snakes“ angesprochenen „integrity and fashion“ scheint vor allem letztere einer der maßgeblichen Treiber im System von James Cleaver Quintet. Neben den Markenfriedhof in der Like-Liste der bandeigenen Facebook-Seite nagt auch der jüngste Auftritt der Jungs im Fernsehspot eines Energy Drinks an der Glaubwürdigkeit einer Band, die sich ihrer Angreifbarkeit bewusst ist und deshalb mit einem im Hardcore selten benutzten Stilmittel kokettiert: Selbstironie. So schmückt das James Cleaver Quintet die scheinbar wahllos gesetzten ihrer melodiereichen Kompositionen mit Samples, Glockenspiel und Ausflügen in Jazz und Chanson. Mike Patton hätte sicher seine helle Freude an diesen neuen Spielkameraden. Sieht also so aus, als hätte das James Cleaver Quintet wirklich nichts mehr zu verlieren – denn so kompromisslos hat sich lange keine Hardcore-Band mehr zwischen alle Stühle gesetzt.