Drei Jahre ist es her, seit mit “Buzzle Bee” das letzte reguläre Album der High Llamas erschienen ist. “Retrospective” von 2002 war dann genau das, was der Name vermuten ließ. Da Live- oder Best-Of-Alben oft genug Zeichen für schöpferische Durststrecken sind, gab es nicht wenige, die sich im vergangenen Jahr ernsthaft Sorgen um die Ausnahmeband um Sean O’Hagan machten. Aber was auch immer die Ursache für die lange Wartezeit gewesen sein mag, Burnout im Kreativbereich hört sich anders an. Verträumt, versponnen und versonnen waren die High Llamas schon immer, doch mit “Beet, Maize And Corn” ist ihnen wirklich Außergewöhnliches gelungen. Das Album wirkt über die gesamte Länge organisch, warm und harmonisch, nie überladen und selten kitschig. Allein das ist bemerkenswert genug, kombinieren sie doch an Ravel und Debussy erinnernde Pianofiguren so elegant mit Bläserarrangements, als wären sie aus der Feder Burt Bacharachs geflossen. Über allem schweben federleichte Streicherwolken, für Bodenhaftung sorgt der ergreifend schöne Gesang. So können die knapp dreieinhalb Minuten von “Porter Dimi” einen kompletten goldenen Oktober ersetzen, “The Holy Hills” immerhin einen Nachmittag auf einer Bank in einem sonnendurchfluteten Park.
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