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    The Helio Sequence
    Negotiations

    VÖ: 14.09.2012 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12
    The Helio Sequence - Negotiations

    Jahrelang waren The Helio Sequence die Band, die nur üben konnte, wenn die lauteren Bands in den angrenzenden Proberäumen nicht da waren. Jetzt hat sich alles geändert.

    Also, verstehen wir uns nicht falsch, The Helio Sequence sind immer noch maximal mittellaut, und das auch nie sehr lange, aber sie haben keine nervigen Nachbarn mehr, seit ihr Proberaum überflutet wurde und sie das zum Anlass nahmen, sich ein eigenes, abgelegenes Studio zu bauen. Dort haben sie gemacht, wozu nicht mehr ganz junge Indierock-Bands immer neigen: Sie haben altes Equipment gesammelt, sich Zeit genommen, Dinge entstehen lassen, nichts erzwungen und so weiter. „Negotiations“ klingt auch danach, keine Frage, es wirkt ein bisschen behäbig und unehrgeizig in seiner Shoegaze-Sanftheit. Die neue Ausrichtung hat aber auch Dinge zum Besseren verändert, die Gitarre von Frontmann Brandon Summers eiert in „One More Song“ und „October“ jetzt schön hawaiianisch entspannt wie bei The Walkmen, die ja auch am liebsten mit altem Arbeitsmaterial aufnehmen, und „Downward Spiral“ kriegt seinen Synthesizer am Anfang gleich so hin, dass es diebisch nach Radioheads „Everything In Its Right Place“ klingt. Das alles hat man schon nach den ersten drei Songs hinter sich, danach ist „Negotiations“ wieder verhallt und verhalten, Schlagzeuger Benjamin Weikel spielt Dinge, die er vom Drumcomputer einfacher haben könnte, Streicher profitieren von der Klarsicht-Produktion, und Summers schafft es, langgezogene Worte zu singen, ohne große Gesten daraus zu machen. „Hall Of Mirrors“ liebäugelt noch mit Postrock-Ausbruch, „Harvester Of Souls“ denkt an Fleet Foxes-Folk, aber richtig rein wirft sich hier nie einer. The Helio Sequence bleiben trocken und sauber diesmal.

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