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    The Gris Gris
    dto.

    VÖ: 04.10.2004 | Label: Birdman Records / Rough Trade
    Text: Tanja Stumpff
    9 / 12

    Psychedelische Klänge beschwören ein schräges Soundgewitter. Furcht mischt sich mit Staunen. Das Ergebnis ist schizophrene Wärme.

    Bei The Gris Gris ist der Name Programm: Man darf als Referenz zwischen einem Voodoo-Zauberspruch, einem Dr. John-Album oder einem Slangwort für Drogen wählen. ‚Hypnotisch‘ wird zum gemeinsamen Nenner, der das Debüt der Band um Greg Ashley charakterisiert, dessen privater Soundtrack sich irgendwo zwischen Syd Barrett, Mercury Rev, Velvet Underground, Can und Konsorten bewegen dürfte. Meist im Jenseits der gängigen Songstrukturen und Genregrenzen entwirft die Band disparate Soundskizzen, die unterschiedlichste Stimmungen evozieren. Ausgangspunkt des psychotischen Strudels ist das mehr als achtminütige Experiment „Raygun“. Wie das gesamte Album lebt es von Brüchen: Ein tragisch-elegischer Anfang, bei dem die Stimme Ashleys wie hinter einer Wand erscheint, führt auf die falsche Fährte, plötzlich blitzt klare Percussion auf, Geräusche, die einen an der Qualität der Boxen zweifeln lassen, nehmen ihren Lauf, bevor am Ende plötzlich als Ausblick eine kurze, sanfte Reinigung auftaucht. Neben psychedelischen Experimenten gelingen ganz wunderbar ruhige Songs wie der Folk-Ausflug „Mary #38“ oder das ebenfalls traditionell angehauchte „Me Queda Um Bejou“, auch die rockig dreckige Garage wird mit „Necessary Separation“ nicht vergessen. Dabei gelingt dem Trio das kleine Kunststück, passend und kohärent erscheinen zu lassen, was auseinander fallen will, und dem Ganzen unverkennbar die eigene Note einzuschreiben. Gris Gris eben.