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    The Grim Northern Social
    dto.

    VÖ: 03.11.2003 | Label: One Little Indian/Zomba
    Text: Laura Gansera
    4 / 12

    Glasgow-Poprock zwischen Möchtegern-Oasis und aufgeschäumten Flaming Lips. Stellenweise ganz nett, aber zu viele protzige Posen.

    Mit CDs ist es wie mit Menschen. Manche erscheinen auf den ersten Blick abweisend, erweisen sich aber beim näheren Kennenlernen als liebenswert. Andere findet man erst mal sympathisch, um dann bei häufigerem Umgang enttäuscht festzustellen: da ist zu viel hohles Gemache. “The Grim Northern Social”, das Debütalbum des gleichnamigen schottischen Quintetts, beschert die bittere Erfahrung. Beim ersten Durchlauf klingt manches ganz eingängig: die fetzigen, treibenden Gitarren-Riffs in “The Changes”, das ergreifende E-Piano/Drum-Intro zur Anti-Drogen-Ballade “Snap The Imposters”, oder die Stimm-Theatralik von Frontmann Ewan McFarlane im Liebeslied “Gasoline Queen”. Lässt man sich aber auf die elf Songs (plus zwei Hidden Tracks) näher und genauer ein, fängt alles an, hohl zu scheppern. Die elektronischen Intermezzi werden zu befremdlichen Störgeräuschen. Die besten Riffs schrumpfen zum roten Teppich für McFarlanes pompöse Auftritte. Seine Stimme, die sich mächtig ins Zeug legt, nervt zusehends, wenn sie sich immer im ähnlichen Break-Schema vom suggestiven Flüstern ins heftige Aufschrei-Falsett stürzt. Am Ende glaubt man dieser Stimme keines der beschworenen Gefühle, weder die zarten, noch die aufbrausenden.