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    The Fuzztones
    Preaching To The Perverted

    VÖ: 04.02.2011 | Label: Stag-O–Lee / Indigo
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12
    The Fuzztones - Preaching To The Perverted

    In der Kunst darf man sich wiederholen. Immerfort das Gleiche spielen. Den einen Song. Den einen Stil. Wenn man ihn selbst erfunden hat.

    Garage Grunge nennt man das offenbar, was die Fuzztones seit guten 30 Jahren spielen, aber im Grunde genommen könnte man auch einfach sagen: Dieses Genre heißt The Fuzztones. Man müsste Fächer machen im Plattenladen. Rock’n’Roll, Punkrock, Garagenrock und dann, als einzelne Stilrichtungen: AC/DC, Motörhead, Ramones, Fuzztones. Für die Unwissenden und die Spätgeborenen sei beschrieben, wie das Genre The Fuzztones klingt. Es ist beschwingter und zugleich dreckiger, launiger und zugleich brummeliger Rock’n’Roll mit viel knarriger Verzerrung der Gitarren (eben „Fuzz“) sowie einer immerfort einsetzenden Orgel. Sänger Rudi Protrudi singt cartoonesk-ironische Texte in einem Timbre, das man guten Gewissens als furztrocken bezeichnen darf. Er reißt sich kein Bein aus und gewinnt genau dadurch seinen Charme. Die volle Größe der Band erkennt man daran, dass sie einen im Rahmen ihres eigenen Genres sogar überrascht. Sie kopiert in „Launching Sanity’s Dice“ auf so dreiste Weise Satisfaction von den Rolling Stones, dass es richtig Laune macht. Sie führt einen in „Bound To Please“ plötzlich durch ein verschnörkeltes, barockes kleines Traumland, als hätte man eine ganz andere Platte aufgelegt. Und sie schmeißt einen nicht mit einem schnellen Brett aus dem Album, sondern mit einer kargen, kammermusikalischen Kleingeste, die wie ein trockenes Blatt im Wind verweht. Dann ist Schluss, Stille, tatsächlich, obwohl man es nicht erwartet hätte. So darf man das als Fuzztone, wenn man sein eigenes Genre ist.

    weitere Platten

    Salt For Zombies

    VÖ: 28.02.2005