Dustin und Graham Lovelis, Justin Roeland, Joel Bond und Justin Ivey mögen aus Long Beach/Kalifornien kommen, nach Palmen und Stränden klingt ihre Musik dennoch nicht mal ansatzweise. Songs wie “Strangers” evozieren vielmehr die Weite des amerikanischen Westens. Würde man ein Video für The Fling drehen, man würde sie wohl mit ihren Instrumenten auf die Rückseite eines Trucks setzen, um sie dann über endlose Highways fahren zu lassen. Aber “When The Madhouses Appear” hat mehr zu bieten als staubtrockene Americana. In erster Linie springen die Songs von The Fling zwischen Folk, Südstaatenrock, seichter Psychedelik und gelegentlichen Country-Anleihen hin und her. Das alles lässt sich sehr gut hören, läuft aber auch manchmal Gefahr, im belanglosen Mittelmaß zu versanden. Die Rückbesinnung auf das eigene Erbe, auf Bob Dylan, Neil Young, Bruce Springsteen, Tom Petty und all die anderen Legenden, entwickelt sich im nordamerikanischen Indierock ja ohnehin gerade zur coolen Pose. Umso übersättigter kann man sich mit The Fling schon mal fühlen. “When The Madhouses Appear” ist dennoch ein solides Album. Das liegt vor allem am bis zu vierstimmigen Gesang der Band, die mit ihren Harmonien an die Zeit erinnert, als die Beatles anfingen, im Studio zu experimentieren. Anders als, sagen wir, “Rubber Soul” wird es “When The Madhouses Appear” natürlich nicht gelingen, die Popmusik aus den Angeln zu heben. Im Fall von The Fling reicht es aber auch schon, dass sie traditionsbewusste Rockmusik authentisch spielen.