Das Erstaunlichste: Gustaf und seine Band The Fine Arts Showcase klingen in keinem der 13 Radiola-Songs nach Schweden-Pop. Was vermutlich daran liegt, dass der 25-Jährige in Seattle aufgewachsen ist. Die Liste seiner Lieblingsbands verrät exquisiten Geschmack und versammelt die gegensätzlichsten Temperamente: The Byrds und The Buzzcocks, Leonard Cohen und The Fall, Sonic Youth und Nick Drake. Eine Vielfalt, die sich auch in den Songs spiegelt. “I Dont Worry” ist eine klassische zweistimmige Akustikballade, während “The Voice Of Goldstein” schroffe Gitarrenriffs raffiniert mit programmierten Drums verstrickt. Die Single-Auskopplung “Chemical Girl” erhebt sich vom Handclapping-Groove zu einer mit schwebenden Streichern versetzten Stadionhymne. Die Songs sind atmosphärisch dicht und bildkräftig wie einfühlsame Filmmusik: zeichnen intime Momente in konzentrierten Großaufnahmen und Melodramatisches in Scope. Die Buntheit entsteht nicht aus Vorzeige-Virtuosität oder Eklektizismus, sie ist das prismatische Aufstrahlen eines außergewöhnlichen Singer/Songwriter-Talents.