The Fashion
dto.

Dänemark ist je nach Ansicht Teil Skandinaviens. Und Skandinavien eilt bekanntlich ein guter Ruf voraus: super Bildungswesen, super Familienpolitik, super Bands. The Fashion starten den Versuch, mit ihrem zweiten Album auch außerhalb der Heimat Fuß zu fassen, demnach mit einem Sympathiebonus. Den zweiten Bonus liefert der Promozettel. Da liest man von „scharfkantigen Beats und hypnotischen Melodien“. Laut Koordinaten befinden sie sich also in der Ecke New-Wave-Elektro mit genügend Gitarren drin. Das riecht zwar streng nach angesagter Modeband, die schnell als luftleerer Hype entlarvt werden kann, doch das Interesse sollte trotzdem geweckt sein. Immerhin, ihre Landsmänner und -frauen von Dúné haben im vergangenen Jahr mit den gleichen Erkennungsmerkmalen von der Stange gezeigt, was mit wenig Revolution alles möglich ist: eine knappe Dreiviertelstunde gute Unterhaltung. Nur bei The Fashion sieht das Outfit letzten Endes blöd aus. 08/15-New-Wave-Hektik, so gewöhnlich und unschick wie die Hose in den Stiefeln. Es fehlt jeder Note die Verspieltheit, jedem Refrain die einbrennende Melodie und dem Gesang der Wohlklang. Würde man alle Musikstücke dieses Genres der letzten beiden Jahre übereinander legen und den Durchschnitt errechnen, bliebe als ultimatives Ergebnis The Fashion zurück. Nein, das ist nicht gut. Wer will schon Durchschnitt sein?